Die Giardien- Infektion ist leider oft viel schlimmer als nur Durchfall!
Giardien sind parasitäre Einzeller, die sich an die Darmwand des Dünndarms heften, die Darmschleimhaut zerstören, die normalen Verdauungsvorgänge stören und Entzündungen auslösen.
Viele junge Hunde und Katzen mit einem noch nicht intakten Immunsystem sind sehr anfällig für eine Giardieninfektion und haben leider auch häufig längerfristig unter den Folgen eines Befalls zu leiden.
Ein Tier mit einem guten Immunsystem wird mit ein paar Giardien gut fertig ohne groß zu erkranken oder vielfältige Symptome zu zeigen. Allerdings scheidet dieses befallene Tier auch Zysten mit dem Kot aus und kann somit andere Tiere mitinfizieren.
Ein beliebtes Mittel zur Bekämpfung der Giardien ist Panacur. Oft ist die Anwendung von Panacur aber unwirksam, was aus einer Resistenz der Giardien resultiert.
Denn Panacur ist ein beliebtes Entwurmungsmittel, dass viele Tiere schon beim Züchter zur 1. Entwurmung verabreicht bekommen.
Wenn Sie wissen, dass Ihr Tier bereits im jungen Alter mit Panacur entwurmt wurde, machen Sie ihren Tierarzt darauf aufmerksam, damit er ein anderes Mittel gegen die Giardien einsetzen kann. Wenn zur Bekämpfung dann ein Antibiotikum eingesetzt werden muss, ist dies immer noch besser als wochenlang ein nicht wirksames Mittel gegen die Giardien zu verabreichen, um dann letztendlich doch zum Antibiotika greifen zu müssen. Je länger der junge Hund mit einem Giardienbefall zu tun hat, umso wahrscheinlicher ist es, dass er später vermehrt mit weiteren Verdauungsproblemen, Unverträglichkeiten, Allergien, Darmentzündungen etc. zu tun hat.
Der Giardien-Hund von heute ist der Allergie-Hund von morgen.
Die Symptome einer Giardieninfektion sind ähnlich einer chronischen Darmentzündung.
Der Hund hat deutlich hörbare Darmgeräusche, einen empfindlichen Bauchbereich, Magenschmerzen, verminderten oder vermehrten Appetit mit Gewichtsverlust, leidet unter Antriebslosigkeit, Müdigkeit und auch Übelkeit und/ oder Erbrechen. Der Hund hat Durchfall in unterschiedlicher Konsistenz, mal mit Schleimüberzug, flüssig wie Wasser und/ oder auch blutig. Der Hund zeigt zudem sehr schnell ein schlechtes Haarkleid, wie Schuppen und/ oder stumpfes, mattes Fell.
Bei sehr starken und länger anhaltendem Befall kann es zu Juckreiz, Ekzeme, Gelenkschmerzen, chronische Verdauungsstörungen und sogar zur Anämie kommen.
Sie sollten während der Giardieninfektion auf die Gabe von Trockenfutter und Kohlenhydraten verzichten.
Die Fütterung sollte möglichst frisch, unbehandelt und bedarfsgerecht sein. Der entzündete Darm ist während der Giardiose nicht in der Lage schwerverdauliches zu verarbeiten.
Zum Darmschleimhautschutz und zur Darmstärkung können Sie die Moro´sche Möhrensuppe, Slippery Elm Bark und auch Flohsamenschalen gut einsetzen.
Neben der tierärztlichen Behandlung können Sie ihr Tier auch naturheilkundlich sehr gut unterstützen und es den Giardien richtig ungemütlich machen.
Sie können Giardex (chinesische Kräuter- Tabletten), Kräuterbuttermilch oder Mittelmeerkräuter, wie Salbei, Oregano, Thymian und Rosmarin, einsetzen.
Auch Grapefruitkernextrakt ist gut und gilt als ein natürliches Antibiotikum.
Abrotanum/ Eberraute kann bei Wurmbefall und Verstimmungen des Verdauungsapparats ebenfalls verabreicht werden.
Auch kolloidales Silber kann im Wechsel mit MSM gegeben werden.
Doch Vorsicht: Während kolloidales Silber auch als natürliches Antibiotikum gilt, ist es auch ein Schwermetall, welches den Körper wieder belasten kann.
Giardien überleben monatelang in einer passenden kühlen und feuchten Umgebung, so dass eine (Wieder-) Ansteckung des eigenen Hundes, sowie anderer Hunde, immer wieder durch wassergefüllte Blumenuntersetzer, Teiche, Pfützen, dem infiziertem Garten oder den üblichen Gassigehwegen möglich ist.
Eine penible Hygiene im Haushalt ist notwendig.
Die Liegeplätze der Hunde müssen täglich heiß gedämpft, gewaschen und desinfiziert werden. Futter- und Trinknäpfe sollten nach jeder Nutzung kochend heiß gespült werden.
Für die großflächige, räumliche Umgebung kann auch ein Ozongerät eingesetzt werden. Bitte beachten Sie dazu dringend die Anwendungshinweise des Herstellers. Es sollte sich kein Mensch und kein Tier bei der Ozonanwendung im Raum befinden!
Wenn ihr infizierter Hund sein Geschäft im Haus oder im Garten verrichtet hat, dann können Sie nach der Beseitigung des Kots die betroffenen Stellen auch mit CDL besprühen und somit desinfizieren.
Warum ist es wichtig die Giardien so schnell wie möglich wieder loszuwerden?
Da Giardien Darmentzündungen auslösen und durch diese Entzündung/ Schwellung die Zugänge zum Darm ein-/abgeklemmt werden, können die von den Organen abgehenden Säfte, Säuren, Enzyme usw., die zur weiteren Verdauung der Nahrung gebildet wurden, nicht in den Darm gelangen und stauen sich zum Organ zurück und können dann dort auch wieder Entzündungen auslösen.
Vorrangig wird die Bauchspeicheldrüse durch die Giardieninfektion massiv beeinträchtigt.
Viele junge giardieninfizierte Hunde zeigen bereits im 1. Lebensjahr die Symptome einer Bauchspeicheldrüseninuffizienz!
Viele, gerade mal 2 jährige Hunde, die eine langfristige Giardienbehandlung mit langer und unwirksamer Panacurgabe und mehrfachen Antibiotikagaben durchgemacht haben, leiden an einer klinisch nachweisbaren Bauchspeicheldrüseninsuffizienz und sind ein Leben lang chronisch krank!
Außerdem können Giardien die Darmschleimhaut und die Darmwände so weit zerstören, dass sie beim Tier Unverträglichkeiten, Allergien, chronische Darmentzündungen (IBD), und Leaky Gut auslösen können.